Jahresrückblick 2022

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen und wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Global ist viel passiert bzw. trotz Chancen zu wenig passiert. Das Coronavirus hat seinen Schrecken verloren, der Krieg in der Ukraine bestimmte die Nachrichten und zwang die Bundesregierung zu einer ,,Zeitenwende“, die auch Klimaschutzbelange, insbesondere im Energiesektor, betrifft. In Scharm El-Scheich fand die Weltklimakonferenz statt, mit einem Achtungserfolg für Länder des Globalen Südens, welche nun erstmals substanziell Geld von den Verursacherländern des Globalen Nordens für ihren Klimaschutz und ihre Klimafolgenanpassung bekommen. Und gegenwärtig findet die Artenschutzkonferenz in Montréal, Kanada, statt.

Wir in Oldenburg haben in diesem Jahr ebenfalls dazu beigetragen, den Druck auf Politiker:innen nicht abreißen zu lassen und Klimaschutz mit maximalem Einsatz auf die politische Agenda zu bringen bzw. auf der Agenda zu halten:

Das Jahr begann mit einem Aktionstag für Lützerath (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/01/09/aktionstag-zu-luetzerath-luetzerath-bleibt/), welches auch im weiteren Jahresverlauf politisch bedeutsam wurde und bedauerlicherweise jetzt, auch mit Billigung einer neugewählten, schwarz-grünen Landesregierung, abgebaggert werden darf.

Am Jahresanfang lag ein besonderer Fokus unsererseits auf den Gegenprotesten gegen die sogenannten ,,Montagsspaziergänge“, bei welchen eine bunter Mix von Bürgern verschiedenster, leider auch rassistischer, antisemitischer und verschwörungsfanatischer Couleur gegen die damals noch bestehenden Coronamaßnahmen auf die Straße ging (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/01/15/hand-in-hand-gegen-querdenken-demonstration-vom-10-01-2022/, https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/01/23/nachbericht-gegendemo-gegen-freie-oldenburger-am-17-01-2022/, https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/03/05/ausgeschwurbelt-demo-gegen-die-freien-oldenburger-am-07-03/).

Dem haben wir uns gemeinsam mit anderen Oldenburger Gruppierungen und zahlreichen engagierten Oldenburgern entgegengestellt und so verhindert, dass die sogenannten Querdenker und ,,Freien Oldenburger“ hier nachhaltig fußfassen konnten!

Außerdem haben wir uns besonders gegen Diskriminierung, globale und soziale Ungleichheit positioniert, da wir diese mitbekämpfen müssen, um nachhaltigen, gerechten Klimaschutz erreichen zu können (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/01/25/rassismus-sichtbar-bekaempfen-fuer-ein-modernes-oldenburg-2/): What do we want? – Climate Justice!“

Am 25.03. folgte dann, mit besonderem Fokus auf die benannte globale Ungleichheit und Ungerechtigkeit, unser erster globaler Klimastreik in diesem Jahr unter dem #PeopleNotProfit (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/03/27/globaler-klimastreik-am-25-03-laut-und-bunt-fuer-klimagerechtigkeit/). Nach einem ausgiebigen Vorprogramm mit Infoständen, Redebeiträgen und Musik machten sich mehrere tausend Menschen vom Pferdemarkt aus auf und demonstrierten gemeinsam in Vielfalt vereint für mehr Klimaschutz.

Ab April fanden dann monatliche Streiks zu wechselnden Themen, u.a. Lützerath und der Energiekrise, statt, welche trotz vergleichsweise kurzer Vorlaufzeit und geringeren Ressourcen meist zwischen 30 und 100 Menschen erreichten (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/04/30/nachbericht-klimastreik-am-22-04/, https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/05/27/nachbericht-klimastreik-am-27-05).

Ab Ende April bis Ende Juli stand außerdem wieder ein Klimacamp am Theaterwall Ecke Roonstraße. Wie auch schon 2021 bot das Camp die Möglichkeit zu direktem, unkompliziertem Austausch und Vernetzung verschiedenster Menschen und Gruppen und zeigte dauerhaft Präsenz für Klimagerechtigkeit (https://www.instagram.com/klimacamp.oldenburg/).

Am 23.09. folgte dann das zweite Highlight des Jahres: Der nächste Globale Klimastreik, ebenfalls unter dem #PeopleNotProfit, fand statt! Auch hier demonstrierten wieder um die 2000 Menschen für eine ökologische und faire Landwirtschaftspolitik, für Klimareparationen an den Globalen Süden (diese Forderung wurde später auch auf der Klimakonferenz von Ländern des Globalen Südens gestellt und behandelt) und allgemein für Klimagerechtigkeit (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/09/25/peoplenotprofit-erfolgreicher-klimastreik-am-23-09/).

Die niedersächsische Landtagswahl am 10. Oktober war schließlich das letzte große Highlight des Jahres. Am 07.10. streikten wir nochmal, um zu verdeutlichen, wie wichtig effizienter und konsequenter Klimaschutz auch auf Landesebene ist und dass dieser unbedingt in die persönliche Wahlentscheidung miteinbezogen werden muss. Ebenfalls haben wir kurz vor der Wahl einen Wahlcheck zur Landtagswahl veröffentlicht, sodass sich alle Oldenburger:innen ein Bild über die Pläne ihrer Landtagskandidat:innen bzgl. Jugendbeteiligung und Klimaschutz machen konnten (https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/wahlcheck-landtagswahl/, https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/10/16/klimastreik-am-07-10-ein-voller-erfolg/).

Natürlich haben wir noch viele andere Dinge gemacht, waren kommunalpolitisch aktiv, haben Posts verfasst, Interviews gegeben, intern diskutiert, waren frustriert und hoffnungsvoll, energiegeladen und völlig am Ende. Doch das, was uns am Ende zusammenhält, was uns immer weitermachen lässt, seid Ihr, die Ihr uns bei jedem Streik Kraft gebt, weiter gemeinsam zu demonstrieren, weiter für Klimagerechtigkeit zu kämpfen und dabei Spaß und Hoffnung nicht zu verlieren. Danke Euch für ein tolles Jahr 2022 – Ihr wart großartig!

Und jetzt? Jetzt genießen auch wir die Weihnachtszeit und sammeln Kräfte fürs neue Jahr – denn 2023 greifen wir wieder an! Im Frühjahr wird der nächste Globale Klimastreik stattfinden, auf dem wir wieder, gemeinsam mit Euch, laut sein wollen für Klimagerechtigkeit! Hier findet Ihr noch eine Übersicht, wie Ihr uns besonders unterstützen könnt: https://www.fridaysforfuture-oldenburg.de/blog/2022/03/27/wie-koennt-ihr-uns-unterstuetzen/

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr!

Eure FFF-Ortsgruppe Oldenburg

Ausgeschwurbelt – Demo gegen die Freie(n) Oldenburger am 07.03.

Jeden Montag um 17:30 Uhr auf dem Schlossplatz demonstrieren wir im „Bündnis gegen Rechts“, um zu zeigen, dass Verschwörungsideologien, Deinformationskampagnen und Wissenschaftsfeindlichkeit in Oldenburg keinen Platz haben. Wir möchten aktiv den Querdenkenden und „Freien Oldenburger*innen“ ihren Versammlungspunkt nehmen – den Schlossplatz. Trotz anhaltenden Protest und Anmeldungen unserseits wird den nicht-angemeldeten Versammlungen von der Verschwörungsideolog*innen stattgegeben. Lasst uns zeigen, dass Oldenburg einen solidarischen Weg aus der Pandemie bestreitet ohne rechte Narrative.

Wir begrüßen die Anmeldung des Bündnisses für Solidarische Intervention, um unsere Kundgebung zu ergänzen.

Wir hoffen, dass Spaziergänge ab nächsten Montag auf dem Gehweg und nicht auf der Straße stattfinden!

Das Bündnis wird unterstützt von
AIDS-Hilfe Oldenburg e.V., Campus Grün Oldenburg, Fridays For Future Oldenburg, Grüne Jugend Oldenburg, Jusos Oldenburg & Ammerland, Linksjugend Oldenburg/Ammerland, Na Und e. V., Seebrücke Oldenburg, Students for Future Oldenburg, Parents for Future Oldenburg, United Against Racism, VfB für Alle e.V., JANUN Oldenburg

Nachbericht Gegendemo gegen ,,Freie Oldenburger“ am 17.01.2022

Am Montag, den 17.01.2022, haben wir eine Menschenkette mit etwa 300 Teilnehmer*innen auf dem Schlossplatz gebildet um zu zeigen: In Oldenburg ist kein Platz für Wissenschaftsleugnung und rechtsextreme Verschwörungstheorien!

Wir demonstrierten mit UnitedAgainstRacism, Campus Grün, StudentsForFuture, Seebrücke sowie JANUN Oldenburg und dem Bündnis für solidarische Intervention gegen die unangemeldeten verschwörungsideologischen Proteste der „Freien Oldenburger“ und setzten ein klares Zeichen für einen solidarischen Weg aus der Pandemie.

Mit unserer Menschenkette konnten wir den Großteil des Schlossplatzes blockieren, sodass die „Freien Oldenburger“ ihn nicht wie geplant nutzen konnten. Während sich die Menschenkette formierte, wurden mehrere Reden gehalten, welche zu einer solidarischen Lösung der Pandemie aufriefen und erklärten, wieso eine Gegendemonstration dringend nötig ist.

Nachdem die „Querdenker“ losgezogen waren gab es außerdem noch einen kleineren dezentralen Protest, welcher die Demonstration der „Freien Oldenburger“ kritisch begleitete. Am Ende der Aktion gelang es der Menschenkette noch den Schlossplatz so zu blockieren, dass die „Querdenkern“ ihre Demonstration nicht auf dem Schlossplatz beenden konnten. Danke an alle, die da waren, dank euch konnten wir erfolgreich den Schlossplatz blockieren und waren den „Freien Oldenburgern“ in der Teilnehmerzahl deutlich überlegen!

Jedoch ist es mit dieser Aktion noch nicht getan: Denn „Querdenken“ ist immer noch da und radikalisiert sich weiter. Unter anderem wurden in Oldenburg Morddrohungen an Reporter*innen der NWZ geschickt und in Delmenhorst wurden antisemitische Parolen an ein Medienhaus geschmiert.
Querdenken will also scheinbar nicht, dass auf ihren Demonstrationen für (Meinungs-) Freiheit kritisch berichtet wird. Aber Presse und die Pressefreiheit ist wichtig! Wir brauchen Menschen, die aufklären und erklären, was auf den Demonstrationen der angeblichen „Spaziergänger*innen“ passiert. Wir stehen hinter den Journalist*innen, die Gewalt, Bedrohungen usw. erfahren haben und bedanken uns bei allen, die mit sachlicher und guter Aufklärung über die Corona-Pandemie, die Querdenker*innen und die Gesellschaft informieren.

„Für mich ist jedenfalls klar, dass ich auf eine vermeintliche Einheit verzichten kann, die systematisch viele Menschen ausschließt. Diese Ausschlussmechanismen wurden durch die Pandemie verstärkt und genau das sind die Themen, für die eigentlich auf die Straße gegangen werden muss: Für die Abschaffung von Impfpatenten, für den weltweiten Zugang zu Impfungen durch eine Vergesellschaftung der großen Pharmakonzerne, für ein öffentliche, kostenlose und gute medizinische Infrastruktur, in welcher das Personal nicht für den Profit verschlissen wird und die auch während einer Pandemie bestmöglichen Schutz bietet. (…) Der Kampf für eine bessere Gesellschaft ist ein politischer Kampf! Keine Macht den Rechten und ihren Verschwörungsmythen, keine Macht der bürgerlichen Quacksalberei!“ (Auszug aus einem Redebeitrag vom Bündnis für solidarische Intervention, bfsi)

Genau deshalb ist weiterhin ein Gegenprotest nötig, deswegen kommt am Montag wieder zur Menschenkette um 17:30 auf den Schlossplatz!

Aufruf Menschenkette gegen Querdenken am 17.01.

Menschenkette gegen Querdenken!

Wann? 17.1. um 17:30 Uhr
Wo? Schlossplatz(Oldb)

Die sogenannten „Freien Niedersachsen“ demonstrieren gegen die Corona-Schutzmaßnahmen und gliedern sich in die Querdenkenproteste ein.

Wir, ein Bündnis aus UnitedAgainstRacism, Campus Grün, FridaysForFuture, StudentsForFuture, Seebrücke sowie JANUN Oldenburg, und dem Bündnis für solidarische Intervention, rufen zum Gegenprotest auf, denn unser Oldenburg überlassen wir nicht den Querdenker*innen! Wöchentlich versuchen sie ihr wissenschaftsfeindliches, verschwörungsideologisches und rechtes Gedankengut gesellschaftsfähig zu machen.

Daher möchten wir eine lange Menschenkette mit vielen Bannern, Transparenten, Schals und Flatterband zwischeneinander aufstellen.

Zu eurer Sicherheit tragt bitte FFP2-Masken und geht am Ende der Versammlung in kleinen Gruppen nach Hause!

Hand in Hand gegen Querdenken – Demonstration vom 10.01.2022

Foto von Marcel
Am 10.01.2022 hat sich ein Bündnis aus Fridays for Future Oldenburg dem Bündnis für Solidarische Intervention (https://buendnisfsi.wordpress.com/), United Against Racism Oldenburg (https://www.instagram.com/unitedagainstracism.oldenburg/) und der Seebrücke Oldenburg (https://seebrueckeoldenburg.noblogs.org/) formiert und demonstrierten etwa 200 Teilnehmenden auf dem Rathausmarkt für einen solidarischen Ausweg aus der Coronapandemie, für eine Lösung der Pflegekrise und gegen Verschwörungsideologien.
In mehreren kurzen Redebeiträgen wurde von einer Pflegekraft und einem weiteren Menschen geschildert, dass die Arbeitsbedingungen und Bezahlungen sich in der Pandemie weiter verschlechtert haben. Mehr und mehr Ungeimpfte seien auf den Intensivstation und Unverständnis gegenüber Ungeimpften Menschen wurde betont.
Gegen 18:00 Uhr formierte sich auf dem Schlossplatz dann die Gruppe ,,Freies Oldenburg“ (ehemaliges Querdenken), welche ursprünglich den Rathausplatz nutzen wollte,  jetzt jedoch aufgrund unseres Gegenprotests ausweichen musste. 
Wir konnten also mit unserem Gegenprotest sowohl die ,,Spaziergänger*innen“ an ihrem ursprünglich geplanten Demoablauf hindern als auch ein starkes Zeichen für Solidarität und Vernunft in der Coronakrise und gegen rechtsextreme und verschwörungsideologische Propaganda setzen.
Im Zuge der Demo kam es zu übermäßiger Gewalt seitens der Polizist*innen gegenüber Gegendemonstrant*innen, diese Polizeigewalt verurteilen wir, dies darf auf gar keinen Fall passieren. Auch fordern wir ein konsequentes Durchsetzen der Corona-Schutzmaßnahmen auf dem Protest der Querdenker*innen.
Danke allen, welche an der Gegendemonstration teilgenommen haben und damit ein klares Zeichen gegen die vermeintlichen ,,Spaziergänger*innen gesetzt haben!
 
Gleichzeitig ist damit noch nichts erreicht. Es bedarf eines dauerhaften Widerstandes gegen unvernünftiges und gefährliches Verhalten in der Pandemie. Deswegen rufen wir auch die kommenden Montage um 17:30 Uhr zum Gegenprotest gegen die „Freies Oldenburg“ auf.