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Globaler Klimastreik am 15.9.

Am 15.09. fand letzte globale Klimastreik statt. In Oldenburg sind wir wieder auf die Straße gegangen und haben dabei das Wort „Streik“ auch wirklich ernst genommen. Denn dieser began schon um 10 Uhr auf dem Pferdemarkt. Damit wollten wir den Streik mal wieder zu einem wirklichen Schüler*innen Streik machen. Denn am Ende ist es vor allem UNSERE Zukunft, die zerstört wird, indem Regierungen weiterhin in fossile Energien investieren. Solche Investition haben wir auch direkt bei uns in der Nähe. Vor allem darauf wollen wir mit diesem aufmerksam machen.
Denn anstatt den Lieferstopp von Gas aus Russland zu nutzen, um Deutschland unabhängig von klimaschädlichen Gas zu machen werden in Wilhelmshaven neue Terminals für klimaschädliches LNG gebaut. Auch vor Borkum wird unter dem Deckmantel der Energie Unabhängigkeit ein klimaschädliches Projekt voran getrieben. Dort soll nämlich Erdgas gefördert werden, obwohl es sich in direkter Nähe zum Weltnaturerbe Wattenmeer ist und Schäden für die Umwelt bei einem möglichen Unglück immens wären. Außerdem ist auch Erdgas kaum bis gar nicht klimafreundlicher als andere fossile Brennstoffe, wie Kohle oder Öl, auch wenn häufig so getan wird, als wäre dem so.

Entschuldige dich für den globalen Klimastreik

Wir erachten das unentschuldigte Fehlen, um am Klimastreik teilzunehmen, als legitim und auch notwenig, um den Druck zu erhöhen. Gleichzeitig ist es nicht für alle eine Option, dem Unterricht ohne Entschuldigung fern zu bleiben. Deswegen wollen wir dir helfen dich für die Teilnahme am globalen Klimastreik am 15.09. zu entschuldigen. Denn es gibt gute Gründe, dass ihr euch dafür entschuldigen könnt.

Unser Awarenesskonzept

Narrativ

Die Klimastreiks stehen unter dem Motto: „End the Era of Fossil Fuels“ (zu deutsch: „Beendet das Zeitalter der fossilen Energien“).  Unter diesem Motto wird auch in Oldenburg wieder gestreikt, um so auf die  Problematik von fossilen Energieträgern aufmerksam zu machen. Start ist um 10 Uhr auf dem Pferdemarkt. 

Was ist Klimawandel?

Klimawandel heißt, dass die Erde sich erwärmt. Das passiert, wenn mehr Treibhausgase, wie z.B. CO₂, in die Luft gelangen. Diese werden bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, also fossilen Energieträgern, freigesetzt. Die Menge an Treibhausgasen in der Luft hat über die letzten Jahrzehnte stark durch Industrie, Landwirtschaft und Verkehr zugenommen. Vereinfacht gesagt: Wenn die Menge an CO2 in der Luft steigt, steigt auch die Temperatur. 

Aber warum ist das schlecht? 

Wenn die Erde wärmer wird, wird das Eis rund um die Polarkappen schmelzen. Dieses zusätzliche Schmelzwasser geht dann ins Meer und lässt den Meeresspiegel steigen. Das sorgt für Überschwemmungen und ganze Inseln und Städte können untergehen. Die Folgen des Klimawandels sind aber noch viel weitreichender- Hitzewellen, Dürre, Hungersnöte und Wasserknappheit, Waldbrände, Starkregen, Artensterben, Krankheiten und tropische Wirbelstürme.

Die Rolle Fossiler Energieträger

Fossile Energieträger spielen noch immer eine zentrale Rolle in der kommunalen, nationalen und internationalen Energie- und Wirtschaftspolitik. Noch immer wird an Projekten für fossile Energien festgehalten und weiter in sie investiert. In Deutschland zeigt sich dies an den neuen LNG Terminals in Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel und einigen weiteren Standorten [1]. Die Pläne der Bundesregierung sind völlig überdimensioniert und die Kapazitäten übersteigen die tatsächlich benötigte Menge an Gas um Längen. So beträgt die Kapazität der nach dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine geplanten LNG Terminals 73 Milliarden Kubikmeter Gas. Die vor dem Krieg von Russland nach Deutschland exportierte Menge an Gas betrug jedoch nur 46 Milliarden Kubikmeter Gas [2]. 

Und während die LNG-Infrastruktur so schnell im so genannten „Deutschlandtempo“ ausgebaut wird, ist bei erneuerbaren Energien kaum etwas von diesem „Deutschlandtempo“ zu spüren. [6, 7] Dabei ist LNG deutlich weniger umweltfreundlich als erneuerbare Energien. Gleichzeitig wird LNG immer als vermeintlich relativ umweltfreundlich und als „Brückenenergie“ dargestellt. Aber was ist das für eine Brückenenergie, bei der die Treibhausgasemissionen nicht signifikant geringer sind als bei anderen fossilen Energieträgern wie Kohle [5]? Was ist das für eine Brückenenergie, die Investitionen in erneuerbare Energien nur verzögert oder aufhält als vereinfacht? Denn die aktuelle Erdgas-Situation deutet nicht auf eine Nutzung von LNG als Übergangsbrennstoff, sondern auf eine Nutzung über einen sehr langen Zeitraum hinweg hin [5].

Wir fragen uns, warum erneuerbare Energien nicht im „Deutschlandtempo“ ausgebaut werden, umweltschädliche „Brückentechnologien“ aber schon.

Darüber hinaus sind schon LNG-Terminals an sich oftmals alles andere als umweltfreundlich oder nachhaltig. Das Terminal in Wilhelmshaven z.B. leitet Chlor, das bei der Umwandlung von Flüssiggas entsteht, ins Wattenmeer, das sowieso bereits an seiner Belastungsgrenze ist. Flüssiggasterminals wie das in Wilhelmshaven bedrohen also bereits gefährdete Naturräume noch weiter [3] – und werden dennoch weiter betrieben oder um weitere Terminals ergänzt [4].

Auch dass die Terminals später für Wasserstoff genutzt werden können ist fraglich, da die Terminals dafür umgebaut werden müssten. Darüber hinaus ist Wasserstoff energetisch nicht gerade effizient. Dauerhaft zu predigen, Wasserstoff sei für nahezu alles die Zukunft, also zum Heizen und selbst zum Betrieb von Autos, ist daher de facto falsch. 20 bis 40% der Energie gehen bei der Herstellung von Wasserstoff verloren, eine Verwendung von Wasserstoff für bspw. Heizungen lohnt sich energetisch daher überhaupt gar nicht. 

Auch die Herstellung von Wasserstoff ist nicht unbedingt nachhaltig, denn der für die Elektrolyse benötigte Strom kommt z.T. auch aus die Umwelt schädigenden Quellen wie Kohlekraftwerken. Wasserstoff kann also durchaus umweltschädlich sein. Wasserstoff ist nicht das grüne Gas, von dem immer geschwärmt wird.

Daher ist das Argument für den Weiterbetrieb und Ausbau von LNG-Infrastruktur „Diese würden später für Wasserstoff verwendet werden“ absurd [9].

Route des globale Klimastreik

Start und Ende ist beim Pferdemarkt. Es geht einmal um die Innenstadt und am Herbartgymnasiumund der Cäcilienschule vorbei.

Nur Gemeinsam können wir einen Untersiched machen!

Die Organisation von Streiks lebt von der freiwilligen Tätigkeit von engagierten Aktivst*innen. Doch ganz ohne finanzielle Mittel geht es nicht – sei es, um Flyer zu drucken, eindrucksvolle Aktionsbilder zu schaffen oder unsere monatlichen IT-Kosten zu decken zu finanzieren.

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