Tenor: Der Stadionbau tritt jeden Klimaschutz und alle Bemühungen für eine gerechtere Welt mit Füßen.
Wir, Fridays for Future, sehen die Pläne für den Bau eines neuen Fußballstadions in Oldenburg mit großer Besorgnis. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für die kommenden Generationen.
Mit geschätzten Baukosten von etwa 50 Millionen Euro, die sogar noch höher liegen könnten, würden beträchtliche öffentliche Mittel in ein Projekt fließen, das nicht nur fragwürdige ökologische Auswirkungen hat, sondern auch die dringend benötigten Ressourcen von anderen sozialen und infrastrukturellen Projekten abzieht.
Auf Kosten des Breitensports
Die Vernachlässigung des Breitensports zugunsten des Profifußballs ist inakzeptabel. Während Millionen in ein neues Stadion fließen sollen, bleiben die Bedürfnisse der breiten Bevölkerungsschicht nach modernen und sicheren Sportanlagen unerfüllt. Der Breitensport ist die Grundlage für eine gesunde und aktive Gesellschaft und sollte entsprechend gefördert und unterstützt werden. Die Vernachlässigung bestehender Sportanlagen, insbesondere solcher, die im Breitensport/Amatuerbereich, aber auch im Bereich von Jugendsport, ist eine dringende Angelegenheit. Diese Plätze sind nicht nur in einem desolaten Zustand, zum Teil sogar in einem, der eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit bzw. Gesundheit der Nutzer*innen darstellt.
Finanzierung des Profifußballs nicht zeitgemäß
Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass der Profifußball derartig finanziert wird. In einer Zeit der Klimakatastrophe und der sozialen Ungerechtigkeit ist es unverantwortlich, Millionen von Euro in ein Prestigeprojekt zu investieren, das weder ökologisch noch sozial nachhaltig ist. Daran ändern die geplanten Fotovoltaikanlagen, welche Teil des Stadions sein sollen, nichts. Diese sind nichts weiter als ein Tropfen auf den heißen Stein, ein bedauerlicher Versuch von Greenwashing. Der Stadionbau tritt jeden Klimaschutz und alle Bemühungen für eine gerechtere Welt mit Füßen. In einer Zeit der Klimakatastrophe und sozialen Ungerechtigkeit können wir es uns nicht leisten, Ressourcen in darartige Projekte zu stecken.
Schlussfolgerung
Wir müssen unsere Prioritäten überdenken und uns bewusst werden, dass die Finanzierung des Profifußballs in dieser Größenordnung nicht mehr zeitgemäß ist. In einer Ära, in der wir mit den Auswirkungen der Klimakrise und der wachsenden sozialen Ungerechtigkeit konfrontiert sind, ist es unverantwortlich, Millionen von Euro in ein Prestigeprojekt zu investieren, das weder ökologisch noch sozial nachhaltig ist.