Zum Inhalt springen

Warum streiken wir am Freitag?

Vor etwa einem Jahr, am 20.09.2019, waren deutschlandweit 1.4 Millionen Menschen für Klimagerechtigkeit auf der Straße. Seitdem ist einiges passiert, jedoch wenig Gutes. Die Klimakrise macht sich in vielen Regionen der Welt immer aggressiver bemerkbar, die Bundesregierung und die meisten anderen Regierungen der Welt unternehmen weiterhin nichts, was dem Problem der Klimakrise auch nur Ansatzweise gerecht werden würde. 

Klimagerechtigkeit-Warum?
Unterdessen zeigt sich das rassistische europäische Grenzregime immer unbarmherziger. Die menschenverachtende Logik dahinter, die Menschen in „verwertbar“ und „unwichtig“ einteilt, zieht sich ebenfalls durch die Klimapolitik des Globalen Nordens, welche sich vor allem um die Profite seiner Konzerne und den „gesellschaftlichen Wohlstand“ kümmert und damit faktisch Menschenleben im Globalen Süden, jedoch zunehmend auch im Globalen Norden, opfert. Klimagerechtigkeit setzt genau hier an: Klimapolitik muss an den planetaren Grenzen und einem guten Leben für Alle ausgerichtet sein und nicht an der Kompatibilität mit unserer bestehenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

Lokale Klimakämpfe
Im Kleinen zeigen sich diese Kämpfe auch in lokalen Projekten. Häufig geht es dabei um Infrastrukturprojekte wie die Fliegerhorststraße, gegen die wir aktuell eine Kampagne unterstützen, oder den geplanten Bau von Autobahnen, beispielhaft seien hier die A20 oder die A49 erwähnt. Wie mächtig solche konkreten Konflikte seien können haben wir im Hambi gesehen, wo ein Wald gegen RWE verteidigt wurde und es doch um so viel mehr ging. Die nächsten „Hambis“ stehen dabei schon in den Startlöchern: zur Verhinderung des Baus der A49 wurde der Danneröder Wald, genannt „Danni“, besetzt. Und auch das Rheinische Braunkohlerevier lässt den Widerstandsgeist weiterhin nicht missen: jetzt geht es vor allem um die Verteidigung der von der Abbaggerung bedrohten Dörfer und um den schnellstmöglichen Kohleausstieg bis spätestens 2030. Die Erfahrung, dass der Dialog auf kommunaler Basis manchmal auch ein vielversprechender Weg sein kann, haben wir in Oldenburg gemacht. Sich jedoch überall und auf allen Ebenen darauf zu verlassen, ist naiv. In diesem Sinne: „Schafft ein, zwei, viele Hambis!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.