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FDP (Kerstin Büschen/ Benno Schulz)

Für die FDP stellen sich im Wahlkreis Oldenburg-Mitte/Süd Kerstin Büschen und im Wahlkreis Oldenburg-Nord/West Benno Schulz zur Wahl.

FFF: Frau Büschen, Herr Schulz, mit welcher ersten Forderung oder welchem ersten politischen Thema sind Sie politisch aktiv geworden?

Kerstin Büschen: Die Frage um die europäische Krisenpolitik in den 2010ern hat mich politisiert. Als überzeugte Europäerin ist mir die europäische Integration sehr wichtig.

Benno Schulz: Für mich hatte die oftmals schlechte Umsetzung und auf Jahre nachwirkende Bologna-Reform an den Unis den Anstoß zu vermehrtem politischen Engagement gegeben. Während die generellen Ziele der Reform absolut positiv zu bewerten sind, hatte die konkrete Ausgestaltung an den Universitäten vielerorts für großen Ärger und unstudierbare Fächer gesorgt.

 

FFF: Bitte skizzieren Sie kurz Ihre bisherige berufliche und insbesondere ihren politische Laufbahn.

K.B.: Ich bin seit vielen Jahren als Assistentin in der Radiologie im Klinikum Oldenburg tätig. Ich bin ein Kind des Gesundheitswesens und habe mich deswegen zusätzlich mit einer Praxis für Psychologische Beratung und Management im Gesundheitswesen selbstständig gemacht, der Bedarf der schwer belasteten Kollegen/Innen und auch der Patienten und ihren Angehörigen ist sehr groß. In der FDP Oldenburg-Stadt bin ich seit mehreren Jahren aktiv – aktuell als stellv. Kreisvorsitzende.

B.S.: Ich bin Historiker und Politologe, schreibe an meiner Dissertation im Fach Mittelalterliche Geschichte. Über die Liberale Hochschulgruppe, deren Landesvorsitzender in in Rheinland-Pfalz war, bin ich zu den Freien Demokraten gekommen. Aktuell bin ich im Kreis-, Bezirks- und Landesvorstand der FDP in verschiedenen Funktionen tätig.

 

FFF: Warum stellen Sie sich am 09. Oktober zur Wahl?

K.B. und B.S.: Weil wir für unsere Stadt und die Menschen etwas erreichen wollen. Innovationen, Modernisierung und Auflösung des Investitionsstaus in Niedersachsen sind neben besserer Bildungspolitik und mehr Digitalisierung wichtige Forderungen der Freien Demokraten.

 

FFF: Für welche zusätzlichen Maßnahmen möchten Sie sich als Abgeordnete einsetzen, um den Klimaschutz in Niedersachsen voran zu bringen?

K.B. und B.S.: Selbstverständlich für den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energie. Das betrifft v.a. Planungs- und Genehmigungsverfahren. Zudem setzen wir als FDP auf Technologieoffenheit, um wichtige Transformationsprozesse zu erreichen. Den Energieüberschuss im Norden sollten wir auch für die Produktion von Wasserstoff nutzen.

 

FFF: Wie stehen Sie zum Bau von LNG-Terminals in Niedersachsen?

K.B. und B.S.: Es ist leider notwendig, weil viel zu lange auf das „günstige“ Gas aus Russland gesetzt wurde und dringenden Transformationen von der GroKo im Bund und Land verschlafen wurden.

 

FFF: Was halten Sie vom diskutierten Weiterbetrieb des Atomkraftwerkes Emsland?

K.B. und B.S.: Sinnvoll. Allerdings nicht als Notreserve, sondern als Träger der Grundlast. Das Hochfahren der Kohlekraftwerke ist jedenfalls klimapolitisch schwierig. Ein Weiterbetrieb bis 2024 ist aus unserer Sicht bei der derzeitigen Notlage am Strommarkt sinnvoll. Ein direkter Einstieg in die Atomkraft bedeutet dieser Weiterbetrieb nicht.

 

FFF: Was halten Sie vom Fracking in Niedersachsen?

K.B. und B.S.: Es ist eine bigotte Diskussion, dass wir Fracking-Gas aus anderen Teilen der Welt über die LNG-Terminals wie selbstverständlich einkaufen, hier vor Ort aber nicht einmal prüfen (!) wollen, ob und wo auch aus Schiefergestein (im Sandstein wird es bereits gemacht) und unter strikter Wahrung strengster Umweltauflagen Förderung denkbar wäre. Nach einer möglichen Prüfung, müssen die Ergebnisse in einer gesellschaftlichen und politischen Debatte erörtert werden.

 

FFF: Wie möchten Sie dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche mehr bei politischen Entscheidungen mitbedacht werden und auch selbst Einfluss nehmen können?

K.B.: Kinder und Jugendliche schon früh für politische Bildung zu begeistern ist m. E. ein großer Punkt. Künftig jungen Menschen noch mehr zu sensibilisieren, sich für die gesellschaftlichen Belange einzusetzen ist wichtig. Ihre auf Greta Thunbergs gegründete „FFF“ ist das beste Beispiel zu einem aktiven Austausch mit der Politik.

B.S.: Zunächst gilt unsere Forderung der Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Zudem fordern wir die Einführung eines Jugenparlaments, das Themen setzt, die dann im Landtag besprochen werden müssen.

 

FFF: Für welche konkreten Institutionen und Projekte in Oldenburg und dem Oldenburger Raum möchten Sie sich mit Ihrer Landtagsarbeit einsetzen?

K.B.: Oldenburg als Oberzentrum des nordwestlichen/friesischen Raumes benötigt eine gute Gesundheitsversorgung und -Pflege, gerade auch in Zukunft.
Auch die digitale Transformation von Behörden und Institutionen halte ich für besonders wichtig, um die notwendige Geschwindigkeit zu erreichen, die Klimaziele und die Endbürokratisierung hinzubekommen hin zur erhöhten Effektivität des Landes Niedersachsen, um wirklich voranzukommen.

B.S.: Bei mir ist es die Kultur und Bildung, die ich fördern möchte. Die Pandemie und jetzt die Energiekriese haben für kulturelle Einrichtungen herbe Einschnitte bedeutet und es droht ein Wegbrechen vieler Institutionen. Hier muss die Politik stärken. Ebenso in der Bildung, bei der es strukturelle Probleme und viel zu wenig Personal – von der KiTa über die verschiedenen Schulformen bis zur Hochschule – gibt.